Die Losung war klar: «Einmal im Leben in diesen Pool!». Und so ergriff ich die Gelegenheit, noch einen kurzen Abstecher nach Singapur zu machen, anstatt direkt von Bangkok nach Manila zu fliegen. Und ich wurde nicht enttäuscht: Der 146 Meter lange Infinity-Pool, der auf die drei, je 55-stöckigen, Hoteltürme des Marina Bay Sands gebaut wurde, ist wirklich spektakulär und einmalig!
Einen Dämpfer bekommt die Vorfreude aber beim Einchecken, denn ganze vier Receptions-Schalter für ein Hotel mit insgesamt 2561 Zimmern ist leider ziemlich dürftig, was sich in zeitweise längeren Schlangen davor bemerkbar macht. Aber: Wer in den Pool will, muss da durch. Zwar ist der Sands SkyPark, wie die Aussichtsplattform heisst, auch für Besucher zugänglich, ein Bad im Infinity Pool ist aber ausschliesslich Hotelgästen vorbehalten. Und das ist auch gut so, denn auch wenn ausschliesslich Hotelgäste den Pool bevölkern: Es kann ganz schön voll werden da oben! Und, normalerweise selten um bzw. in einem Pool: (Fast) jeder läuft mit einer Kamera rum… ;-)
Das Zimmer im 44. Stock mit «City View» begeisterte mich von der ersten Minute an mit der tollen Aussicht. Ist ja schon speziell, wenn man direkt vom Bett aus durch die zimmerhohen Scheiben auf die Skyline von Singapur blicken kann. Und Anlass genug, gleich auch den Room-Service auszuprobieren. Ein Frühstück vor dieser Kulisse kann schliesslich nicht schaden. Und da war ich positiv überrascht: Schon viele Male habe ich erlebt, dass das Frühstück einfach ins Zimmer gekarrt und der Gast dann allein gelassen wird. Hier erhielt ich bereits den Orangensaft, während das Frühstück liebevoll hergerichtet wurde – wie gewünscht direkt vor der Fensterfront mit direkter Sicht auf die Marina Bay. Und sogar die Serviette kriegte ich auf den Schoss gelegt… Top!
Zimmerwechsel? Sure, Sir!
Sehr gut auch die Reaktion auf meine Reklamation am Nachmittag vor der zweiten Nacht. Offenbar wegen Bauarbeiten im Raum nebenan (keine Ahnung, welcher Rockstar da nächtigte und eine Renovierung nötig machte…) roch es in meinem Zimmer plötzlich penetrant nach Lösungsmittel. Ich machte mich bereits auf eine längere Diskussion an der Reception gefasst, doch da hatte ich die Rechnung wohl ohne das Marina Bay Sands gemacht: Eine Erklärung meinerseits, ein Telefonat der Receptionistin andererseits und ich hatte nach wenigen Minuten ein neues Zimmer. Zwei Stockwerke tiefer zwar, doch auch im 42. Stock gibts aussichtsmässig nichts zu meckern. Unkomplizierter Kundenservice, der, gerade bei einem Hotel dieser Grössenordnung, nicht immer ganz einfach zu handeln ist.
Nicht verheimlichen kann das Marina Bay Sands allerdings, dass dessen Besitzer, die Las Vegas Sands Corporation, aus den USA kommt und etwa in Las Vegas zum Beispiel das Venetian Hotel betreibt. Alles fühlt sich so an, als wäre man in Vegas; egal, ob Hotelzimmer, die endlosen Gänge, die Shopping Mall, das riesige Casino mit 600 Tischen und 1500 Automaten oder das obligate Wasserspiel namens «Wonder Full» vor dem Hotel. Dazu gehört auch dass die ganze Atmosphäre am Ende halt doch etwas steril und anonym ist.
Fazit: Ein Besuch im wohl höchstgelegenen Rooftop-Infinity-Pool im Marina Bay Sands kann ich nur empfehlen. Ein Crazy-Erlebnis, in einem riesigen Pool hoch über dem Boden zu sitzen, die Skyline von Singapur zu betrachten und sich zu fragen, wie verrückt dieses Konstruktion eigentlich ist. Allerdings muss man sich den Zutritt zum Pool mit einer nicht ganz günstigen Zimmer-Buchung im Marina Bay Sands erkaufen. Trotzdem: Der Einsatz lohnt sich!
Einige weitere Bilder vom Marina Bay Sands: