Oberbayern ist ja auch so eine Region mit vielen Klischees. Fesche Madln, Bier in grossen Mengen, dazu deftige Mahlzeiten, viel schöne Landschaft, etwas Schuhplattlern und Blasmusik. Die kleine Ausfahrt mit dem brandneuen Skoda Superb Combi vom Flughafen München zum oberbayrischen Tegernsee stand also unter keinem schlechten Stern, zumal ich einigem, was die Klischees versprechen, auch nicht abgeneigt bin.
Kaum in München gelandet, stand sie da, die Flotte der brandneuen Skoda Superb in der Kombi-, pardon Combi-Variante. Ziemlich exklusiv, denn Anfangs Sommer dieses Jahres, zum Zeitpunkt der Reise, gabs den Combi noch gar nicht zu kaufen. Und was mir sofort auffiel: Aus dem ehemals eher hässlichen Entlein aus dem Ostblock hat sich unter den Fittichen des VW-Konzerns ein Autobauer entwickelt, der inzwischen sogar aus dem Schatten seiner Konzernmutter hervordrängelt.
Designmässig bisher wenig auffällig, haben die Tschechen beim neuen Superb endlich mehr Designfreude an den Tag gelegt und dem jüngsten Spross mehr Eigenständigkeit spendiert. Zwar haben die Skoda-Mannen und -Frauen ganz offensichtlich bei den Brüdern und Schwestern der VW-Mutter gespickt, aber: Der Superb Combi zeigt sein neues Kleid mit viel Selbstbewusstsein.
Standesgemäss nahm ich nicht etwa hinter dem Steuer Platz, sondern machte es mir im Fond bequem und liess mich vom Kollegen von 4×4 Schweiz auf der erste Etappe kutschieren. Das gab mir nämlich die Möglichkeit, es mir im unglaublich grosszügigen Fond bequem zu machen. Und wenn jetzt jemand meint, ich übertreibe: Ich habe zumindest schon lange kein Auto gesehen, bei welchem Passagiere auf der hinteren Bank so viel Beinfreiheit geniessen. Superb!
Aber zurück auf die Strasse: Bayern war ja Neuland für mich. Und tatsächlich scheinen die bekannten Klischees allesamt zuzutreffen: Grüne Wiesen, friedlich weidende Kühe, überhaupt, viel Grün, viel Natur und, wie sich beim ersten Halt zeigte, auch die feschen Madl und das herzhafte Essen sind nicht nur Klischee, sondern Programm.
Für die zweite Etappe in Richtung Tegernsee nahm ich dann selbst das Steuer in die Hand und zeigte dem Superb Combi die Sporen. Die 280 Pferdestärken, die unter der Haube unseres Testwagen lauerten, sollten schliesslich auch mal gefordert werden. Und siehe da: Kaum das Fahrprofil auf „Sport“ umgestellt, galoppierte die Familienkutsche gierig am Gas hängend über die bayerischen Landstrassen. Einzig: Für meinen Geschmack klingt der Motor (oder halt die Auspuffanlage) etwas metallig, halt einfach zu unaufgeregt. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass ich die Muskeln nicht nur spüren, sondern ein klein bisschen auch hören könnte.
Und dann ist da noch die Farbe: „Magnetic Braun Metallic“ wie unser Testwagen lackiert war, würde ich jetzt nicht als wahnsinnig sexy taxieren. Und auch für Fotos macht die Farbe nur bedingt was her. Aber immerhin: Es soll das Fahrzeug ja auch in anderen, weniger biederen Farben geben.
Zum Glück, denn der Superb Combi sorgte für einiges Interesse. Egal, wo wir anhielten, schnell kam die Frage von Passanten, was das für ein Fahrzeug sei, was es koste und ob man sich mal hineinsetzen könne. Keine schlechten Voraussetzungen für einen gelungenen Verkaufsstart also.
Uns blieb, den Superb noch bis zum edlen Hotel Bachmair in Weissach am Tegernsee zu bewegen, wo nochmal für eine ordentliche Portion Stärkung gesorgt wurde, bevor wir es uns in den dezent luxuriös eingerichteten Zimmern bequem machten und den Tag mit dem Superb nochmals Revue passieren liessen.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass dies zwar mein erstes Mal in Bayern war, aber sicher nicht das letzte Mal, denn: Vor lauter Auto kam dieses Mal die Region eindeutig zu kurz. Ich gelobe Besserung!
(Disclosure: Die Testfahrt in Bayern fand auf Einladung von Skoda Schweiz statt.)