Am Donnerstag, 15. Juni 2017 zelebriert Spanien den «World Tapas Day». Was der Chef des Spanischen Fremdenverkehrsamtes in Zürich, Faustino Díaz Fortuny, von den kleinen Köstlichkeiten hält, verrät er im Interview.
Herr Díaz, am Donnerstag findet der «Dia mundial de la Tapa 2017» statt. Seit wann gibt es diesen Tapatag? Und wie kam es dazu?
Faustino Díaz Fortuny: Seit zehn Jahren gibt es den «Dia de la Tapa» in Spanien. Vor drei Jahren wurde der Tag auch auf andere Länder ausgeweitet, auf insgesamt 32 Länder weltweit. Turespaña, das Spanische Fremdenverkehrsamt, und Saborea España, die Vereinigung der spanischen Küchenchefs und Restaurants, zelebrieren an diesem Tag zusammen mit ausgewählten Tapas-Bars und -Restaurants diese Spezialität.
Wir hat sich der «Dia de la Tapa» in der Schweiz entwickelt?
Vor zwei Jahren hatten wir den Tapastag in Zürich lanciert, zunächst mit sechs Partnern. Im letzten Jahr kamen auch Restaurants in Bern, Basel und Genf hinzu, in diesem Jahr nun auch solche in Liestal, St. Gallen und Luzern. An diesem Tag werden kostenlos Tapas offeriert, den Gästen die Vielzahl und Eigenheiten der Tapas gezeigt. Dazu findet eine Verlosung statt, mit der Möglichkeit, eine Spanien-Reise zu gewinnen, um in Madrid oder Malaga selber vor Ort Tapas probieren zu können.
Seit wann gibt es eigentlich Tapas?
Wann in der Geschichte Spaniens erstmals Tapas aufgetaucht sind, ist umstritten. Eine Version ortet die Geburtsstunde im 18. Jahrhundert, andere Quellen besagen, König Alfonso X. habe sie schon im 13. Jahrhundert in Sevilla bestellt, vermutlich, weil er von seinem Arzt gezwungen wurde, bis zu seiner Genesung, nur Wein und Tapas zu essen. Andere glauben, dass die Kutscher früher ihre Getränke mit einer Scheibe Brot bedeckt haben («Tapa» heisst «Deckel»), um sie vor Fliegen und Mücken zu schützen.
Welche Bedeutung haben Tapas für Spanien und den spanischen Tourismus?
Tapas essen, ist eine soziale Aktivität. Man kann sie natürlich auch alleine essen, aber das ist nicht dasselbe. Man trinkt, isst und redet mit Freunden. Und das mehrmals pro Woche. Tapas gehören zum Lebensstil Spaniens – und zwar für alle, Studenten, Männer, Frauen, Gourmets. Wer Spanien besucht, wird automatisch die Gelegenheit erhalten, Tapas zu probieren – es gibt sie eigentlich in jeder Bar oder jedem Restaurant. Auch Vegetarier und Veganer kommen auf ihre Rechnung. Und man kann stundenlang über Tapas reden, Rezepte austauschen, Geheimtipps nennen.
Und welche Tapa schmeckt Ihnen am besten?
Jamon iberico und Tortilla da Patatas mit Olivenöl.
(Dieser Artikel erscheint im Rahmen einer bezahlten Kooperation mit Travelnews)