Mobiles Prepaid Internet in den USA? So gehts!

Aufs Handy kann ich auch im Ausland nur schwer verzichten. Dabei muss es nicht immer um E-Mail, Twitter, Facebook oder Instagram gehen. Auch Apps sind für mich auf Reisen fast nicht mehr wegzudenken. Glücklicherweise ist es heutzutage in den USA und Kanada nicht mehr schwer, an eine Prepaid-SIM-Karte mit mobilem Internet fürs Smartphone zu kommen.

Mobiles Internet
Mobiles Internet in Afrika. Alles noch etwas komplizierter… / Photo: CC Toujours Passage/flickr

Mal schnell den jüngsten Ferien-Schnappschuss auf Facebook teilen, auf Foursquare einchecken oder sich einfach informieren, wo es denn jetzt das beste Steak gibt. Auch auf Reisen im Ausland ist das Handy eigentlich immer mit mir dabei. Aber auf die horrenden Roaming-Kosten der hiesigen Telekommunikationsanbieter habe ich schon lange keine Lust mehr. Stattdessen nutze ich Prepaid-SIM-Karten im jeweiligen Reiseland, wie zum Beispiel in den USA.

Während man bis vor kurzem in den Vereinigten Staaten etwa bei AT&T nur mit etwas tricksen zu einem Prepaid-Tarif (oder wie es in den USA heisst: „Pay as you go“) fürs Smartphone kam, ist das inzwischen kein Problem mehr – weder für normale SIMs, noch für Micro- oder Nano-SIMs. Einzige Voraussetzung: Ein Smartphone, das keinen SIM-Lock hat.

Quick and Dirty: So holst Du Dir eine Prepaid SIM-Karte

  • Informiere Dich bereits vor Deiner USA-Reise, wo es in der Nähe des Flughafens, der Mietwagenstation oder des Hotels einen AT&T Store gibt. Damit ersparst Du Dir lästiges Suchen im Reiseland, schliesslich hast Du bis jetzt mit Ausnahme von teurem Roaming noch kein mobiles Internet.
  • Wähle bewusst einen offiziellen AT&T Store und keinen Retailer. Dort kann man Dir besser weiterhelfen und aktiviert Dir auch gleich die SIM-Karte.
  • Nimm Dein Handy in den Laden mit und frag nach einen Pay-as-you-go-plan. Lass Dich beraten oder informier Dich schon vorher über die möglichen Prepaid-Abos. Bei meiner letzten USA-Reise habe ich mich für den 60-Dollar-Plan entschieden, welcher 2GB Daten und unlimitierte Telefonate, SMS und MMS enthält. Übrigens: Der Angestellte wird Dich nach einer Adresse in den USA fragen. Ich gebe dabei immer die Adresse des Shops selber an – klappt wunderbar!
  • Lass Dein Smartphone gleich vom AT&T-Angestellten konfigurieren und verlange ein „Customer Service Summary“. Auf dem zweiseitigen Summary findest Du alle Informationen zu Deiner neuen Prepaid-SIM, welche Dienste inbegriffen sind, wie Du Deinen Account auflädst oder diesen online administrieren kannst.
  • Wichtig! Zum Schluss achte unbedingt darauf, dass der AT&T-Angestellte Deinen „Monthly Plan“ gleich wieder kündigt bzw. die automatische monatliche Erneuerung unterbricht. Noch besser: Logge Dich online in Deinen Account ein (die Daten dazu findest Du auf dem „Customer Service Summary) und kündige die automatische Erneuerung. Ansonsten werden die Kosten für Deinen „Monthly Plan“ jeden Monat aufs Neue Deiner Kreditkarte belastet. Leider hat AT&T vor einiger Zeit die kundenfreundlichere Pay per use-Option, die sich nicht automatisch erneuerte, eingestellt.

Und andere Anbieter wie T-Mobile oder Verizon?
In den USA nutzen die Telcos Sprint, Verizon und US Cellular die CDMA- (Code Division Multiple Access) Technik, während AT&T und T-Mobile den Quasi-Standard GSM (Global System for Mobiles) unterstützen. Die Systeme sind untereinander nicht kompatibel. Und so können wir Europäer mit unseren Handys nur die Netze von AT&T oder T-Mobile, nutzen. Selbst für T-Mobile gilt nach wie vor eine Einschränkung für schnelles Internet: Während AT&Ts 3G und 4G die Frequenzbänder 850 und 1900 Mhz nutzt und damit mit europäischen Smartphones kompatibel ist, nutzt T-Mobile in vielen Gebieten nach wie vor 1700 Mhz-Frequenzen, mit denen zum Beispiel ein europäisches iPhone nichts anfangen kann. Das Resultat: Man sitzt mit einer lahmen EDGE-Verbindung da. T-Mobile baut aber aktiv an ihrem auch für europäische Handys kompatiblen Netz. Es dürfte also nicht mehr allzu lange gehen, bis auch T-Mobile USA für Reisende eine valable Alternative zu AT&T wird.

Bis es so weit ist, gibt es auf dem Netz von AT&T sogenannte Virtual Operators, wie wir sie hierzulande etwa von Migros M-Budget Mobile (nutzt das Netz von Swisscom) oder Aldi Talk (nutzt das Netz von E-Plus) kennen, die ebenfalls interessante Angebote anpreisen. Als Beispiele seien hier etwa Black Wireless oder Straight Talk genannt. Ausprobiert habe ich bisher allerdings keine der genannten.

Was sind eure Erfahrungen mit Pay-as-you-go-SIMs in den USA? Habt ihr Erfahrungen mit anderen Telekommunikationsanbietern?